Eigentlich wollten wir nur Maroni kaufen, aber dann ist etwas passiert!

Die ersten Maroni im Herbst sind immer ein besonderer Genuss. WIR OSTSTEIRER hatten vor, für euch darüber eine Reportage zu machen. Also haben wir uns zum Maronistandl unseres Vertrauens aufgemacht: Vor dem Bipa in Gleisdorf. Da, wo wir seit Jahren unsere Maroni kaufen. Doch diesmal war alles ganz anders.

Unzählige Male haben wir hier schon eingekauft. Die Konversation mit dem Maronimann beschränkte sich auf “einmal bitte” – “2 Euro 80 bitte” – “auf wiedersehen”. Diesmal wollten wir aber mehr wissen. Und wir haben viel mehr erfahren, als wir erwartet haben.

Der Mann, der seit sechs Jahren von Herbst bis zum Frühling hier in Gleisdorf an seinem Maroniofen steht, heißt Janos. Viel redet er normalerweise nicht. Es fragt ihn ja auch kaum jemand etwas. Wir haben gefragt.

Ob ihm nie kalt sei in seinem Beruf, das haben wir gefragt. Es sollte eigentlich nur die erste Frage von vielen sein, doch da begann Janos zu sprechen, und wir hörten ihm gebannt zu – mehr als eine Stunde lang!

Der Mann mit den schwieligen, rußigen Händen, dem buschigen Schnauzbart und den schlechten Zähnen, der den Eindruck eines ganz normalen Durchschnittstypen macht, hat viel zu erzählen. Er erzählt von Bewusstsein, von der Erweckung des Geistes, von Ying und Yang, von Buddha und Reinkarnation. Davon, wie er drei Stunden täglich meditiert, seit 20 Jahren an der Öffnung seines Bewusstseins arbeitet und davon, dass er Reiki-Meister ist.

Janos erklärte uns, wie die Welt aufgebaut ist, was Spiritualität bedeutet und welche Bewusstseinsstufen unsere Erde in den letzten tausend Jahren durchlaufen hat. Zwischendurch füllt er Maroni in Stanitzel, kassiert, heizt seinen Ofen nach und legt neue Maroni auf den Rost.

Janos ist ein Philosoph, er zitiert die Bibel genauso flüssig wie die hermetischen Schriften oder die Lehren des Buddhismus. Er zieht daraus seine eigenen Schlüsse und wenn er wollte, könnte er auf “spiritueller Lehrer” machen. Aber Janos arbeitet lieber an sich selbst, an seiner eigenen Bewusstwerdung, und verkauft nebenbei Maroni.

Diese unerwartete Begegnung mit dem Maronimann Janos lehrt einmal mehr, dass man sich vom Äußeren eines Menschen nicht täuschen lassen soll. Jeder Mensch hat etwas zu erzählen. Wir müssen nur fragen und bereit sein, zuzuhören.

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Wer wissen will, ob Janos gelegentlich bei der Arbeit friert, möge ihn bitte selber fragen. Und die Maroni schmecken heuer wieder ausgezeichnet.