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Exklusiv auf WIR OSTSTEIRER: „Gestatten, Ernst des Lebens“

„Wenn du in die Schule kommst, beginnt der Ernst des Lebens“, hat man Generationen von Schülern eingetrichtert. Aber wer oder was ist dieser Ernst eigentlich? WIR OSTSTEIRER haben uns auf die Suche nach dem ominösen Ernst gemacht.

Umgesehen haben wir uns in der Volksschule Flöcking und in der Volksschule Nestelbach und in der Volksschule St. Ruprecht. Irgendwo hier muss der Ernst doch zu finden sein!

Tatsächlich treffen wir schon vor dem Schultor in Nestelbach auf mehr oder weniger entspannte Eltern. So richtig ernst schaut hier niemand drein. „Die Eltern können sich jetzt ein bisschen von den Ferien erholen,“ erklärt Markus Zaunschirm aus Lassnitzhöhe, der seine Kinder in die Schule begleitet hat.

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Markus Zaunschirm, Lassnitzhöhe, Papa

Mehr Aufregung und Nervosität als Ernst finden wir auch in Flöcking vor. Hier hat sich sogar der Bürgermeister die Zeit genommen, gemeinsam mit dem Herrn Direktor alle Schulkinder zu begrüßen. Ganz ernst kann aber nicht einmal der bleiben – die Vorfreude der Kinder ist ansteckend. Wir lauschen einer rekordverdächtig kurzen Bürgermeisterrede und dann geht es ab in die Klasse.

Jetzt muss es doch endlich ernst werden! Die Taferlklassler nehmen Platz. „Die Schultaschen stellen wir da hinten hin, da stören sie nicht,“ erklärt die Lehrerin, während sich so manches Kind an der Schultüte festklammert und nun doch einen ganz ernsten Blick aufsetzt. Der schmilzt allerdings gleich dahin, denn auf jedem Platz wartet schon eine süße Überraschung auf die Kinder. Schon wieder vermissen wir den Ernst!

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Ivana, St. Ruprecht, Schülerin

Dann wenden wir uns auf der Suche nach dem Ernst eben direkt an eine Expertin. Die sechsjährige Ivana aus St. Ruprecht erklärt uns ganz ernsthaft, was sie von der Schule erwartet: „Ich freue mich, dass ich endlich lesen und schreiben lerne und ich hoffe, dass ich eine nette Lehrerin habe und viele neue Freunde finde. Ich freue mich riesig, endlich ein Schulkind zu sein!“

Gefunden! Der Ernst des Lebens

Drei Schulen, dreimal Aufregung, Vorfreude und Nervosität, aber vom viel zitierten und oft gefürchteten „Ernst des Lebens“ haben wir bisher nicht viel gesehen. So schnell geben WIR OSTSTEIRER aber nicht auf!

Und tatsächlich: WOS-Schreiberling Robert hat ihn doch noch entdeckt, den Ernst des Lebens: Versteckt hat er sich im Schulkeller! Erzählt etwas von Burnout und dass ihm alles miteinander zu viel werde. „Das tu ich mir nicht an. So kann ich nicht arbeiten! Wie soll man denn da Angst und Schrecken verbreiten? Man hat als Ernst des Lebens schließlich einen Ruf zu verlieren,“ meint der Ernst des Lebens wichtig.

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Ernst L., Schulkeller, unzufrieden mit seinen Arbeitsbedingungen. Fotografieren lassen wollte sich der Ernst des Lebens nicht. Aber zeichnen, das kann Robert zum Glück, und darum hat er den Ernst des Lebens einfach portraitiert.

„Früher, da war das alles kein Problem,“ meint Ernst. „Damals waren die Kinder noch richtig schön verängstigt, wenn sie das erste Mal in die Schule gekommen sind! Aber heute?“

Ernst schüttelt ernst den Kopf. „Wenn sich an dieser unsäglichen Freude am Lernen nicht schleunigst etwas ändert, schmeiß ich alles hin. Morgen schau ich nochmal vorbei. Aber viel Hoffnung habe ich nicht, die Kinder wirklich zu erschrecken.“


WIR OSTSTEIRER wünschen allen Kindern, und ganz besonders den Erstklasslern, ein spannendes Schuljahr! Und merkt euch: Wer mit Freude lernt, dem kann der Ernst des Lebens gar nichts anhaben. Eurer WOS-Team!