Tanja Nuster

Manchmal verliert man das Ziel aus den Augen – Nämlich den Weg dorthin!

Manchmal kommt man an einem Punkt an, an dem man einfach unglücklich mit einer Situation ist. Das kann die verschiedensten Gründe haben. Aber ist man einmal dort angelangt, dann fühlen sich einfachste Dinge mühsam an. Frust macht sich breit und das Ziel scheint so weit entfernt und kaum sichtbar.

Oft quält man sich damit, weil es eben sein muss. Für ein bestimmtes Ziel muss man eben die einen oder anderen Dinge in Kauf nehmen, oder?

Man vergisst die eigentlichen Gründe, weshalb man sich für einen Weg entschieden hat. Jetzt werden einige sagen: „Klar weiß ich, wohin ich will!“, aber das „Warum“ läuft Gefahr zwischendurch etwas in Vergessenheit zu geraten.

Ein Studium kann mühsam sein, vor allem in der Prüfungszeit.

Manchmal fühlt man sich nutzlos oder dumm wie Brot, wenn etwas nach dem fünften Mal wiederholen einfach nicht im Kopf bleiben will. Aber auch finanzielle Sehnsüchte können einen in den Wahnsinn treiben. Vor meinem Studienbeginn war ich bereits Vollzeit beschäftigt, dieser Unterschied macht sich gleich bemerkbar. Nicht tragisch, aber nervt manchmal einfach! Und eine gewisse Routine fehlt auch irgendwie.

Was ich dabei aber vergessen hatte, war, dass mir das alles im Vorhinein bereits bewusst war, und ich mich trotzdem voller Vorfreude dafür entschieden habe.

Warum?

Weil mich meine Studienrichtung nun mal wirklich interessiert und ich mich gerne mit den Themen meiner Vorlesungen oder Seminare auseinandersetzte.

Jetzt sitze ich hier und zwinge mich für eine Prüfung den Stoff endlich aufzunehmen und bin einmal wieder genervt von der Situation. Ich denke mir ständig: „Wenn ich doch schon endlich fertig wäre …“ und stolpere dabei auf ein paar Gedanken von John Locke, einem englischen Philosophen. Er geht davon aus, dass Zwang beim Lernen nicht gerade hilfreich ist. Es sollte freiwillig und vor allem mit einer gewissen Stimmung passieren, um einen Vorteil daraus ziehen zu können. Unter dem Gefühl etwas tun zu müssen, vermiest man sich also ziemlich leicht die Freude an einer Sache – Was mich dann irgendwie erkennen ließ, dass ich mir selbst die Interesse am Lehrstoff, mit Aussagen wie „Ich MUSS …“, kaputt gemacht habe. Viel zu beschäftigt ist man mit Jammern, dass man ganz vergisst, dass man das, was man tun „muss“,  ja eigentlich gerne tut!

Wie so oft im Leben ist das eigentliche Ziel der Weg dorthin.

Ich kann nicht sagen, wie ich die Freude an diesen Dingen verlieren konnte. Auch nicht, wann es passiert ist. Aber ich habe sie definitiv wiedergefunden! : )

Es wird immer Momente geben, in denen man am liebsten alles stehen und liegen lassen würde. Aber ich schätze, dass das ganz normal ist. In solchen Situationen ist es wichtig sich daran zu erinnern, warum man diesen Weg gewählt hat und spätestens dann, wird es wieder etwas leichter sein.