Ihr seid unternehmungslustig? – Diese Menschen auch! Zu zweit oder in Gruppe macht´s einfach mehr Spaß.

Wir sind auf dem Weg zum Wohnhaus der Lebenshilfe in Fürstenfeld, genauer gesagt in den Aufenthaltsraum. Denn eine Freundin und ich sind heute zur monatlichen Haussitzung eingeladen.

Es ist ein heller, einladender Raum, mit offener Küche und angrenzendem Esszimmer. Er ist voller neuer Gesichter. Auch eine Couch findet darin ihren Platz. Wir werden hereingebeten und dürfen uns auf die Eckbank gesellen. Neugier…

Durchgemischt mit den Betreuern und Betreuerinnen sitzen viele der Bewohner und Bewohnerinnen der Lebenshilfe am großen Esstisch in der Ecke. Andere stehen daneben oder haben es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Herzlich werden wir in ihrer Mitte begrüßt. Armin Lorenz, Bereichsleiter Wohnen und Mobile Dienste, ergreift das Wort: „Willkommen zur letzten Haussitzung in diesem Jahr!“, die Aufmerksam gilt nun ihm.

Schritt für Schritt wird ein Punkt nach dem anderen behandelt. Viele beteiligen sich aktiv am Gespräch, reden gerne. Andere sind eher ruhig und in sich gekehrt, hier muss man genauer nachfragen. Die Sitzung verläuft sehr locker, jeder darf etwas dazu beitragen.

„Euch ist bestimmt schon aufgefallen, dass wir heute zwei neue Gesichter zwischen uns begrüßen dürfen.“, lenkt Armin das neue Thema ein und stellt uns vor: „Das sind die Lisa und die Tanja“. Er erklärt, dass wir uns für das Projekt „freiwillig aktiv“ gemeldet haben, und dass wir uns in nächster Zeit häufiger sehen würden.

Lust auf einen gemeinsamen Kinoabend?

Gemeinsames Kochen, Shoppen oder Tanzen

Das Projekt „freiwillig aktiv“ ist eine Initiative der Lebenshilfe. Es werden Freiwillige gesucht, egal ob jung oder alt, die ihre Freizeit sinnvoll nutzen möchten um Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu begleiten.

Oft handelt es sich um bescheidene Wünsche, wie einem Kaffeehausbesuch, einen Kinoabend oder einen Ausflug in die frische Natur. Auch ein Tanzabend in einer Disco steht bei manchen ganz oben auf der Liste. Diese Treffen können einzeln oder in der Gruppe erfolgen – Wann und wie oft, entscheidet jeder Freiwillige selbst.

Soziale Kontakte sind im Leben eines jeden von großer Bedeutung und steigern die Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigung enorm. So kann man eine wichtige Rolle im Leben von ihnen einnehmen und als Unterstützung wirken. Im Gegenzug erfährt man Wertschätzung, Anerkennung und im besten Fall, neue Freundschaften.

„Wer könnte sich denn vorstellen einmal was mit den beiden zu unternehmen?“ Einige melden sich sofort und schildern uns ihre Wünsche. Andere sind eher zurückhaltend, sie müssen uns erst besser kennenlernen, bevor sie darüber eine Entscheidung treffen können. Wir erfahren einige Anliegen und Interessen der Kunden und Kundinnen der Lebenshilfe, jeder und jede hat seine eigenen Vorlieben und Freizeitwünsche – Mit vielen davon, können wir etwas anfangen. Bevor wir aber einfach drauf los starten, ist es wichtig, die Bewohner und Bewohnerinnen erst einmal kennenzulernen. Aus diesem Grund dürfen wir schon bald eine kleine Gruppe mit ihren Betreuern zum Adventmarkt begleiten.

Ausflüge in die frische Natur tun jedem gut.

„So die ausgemachte halbe Stunde ist um… Gibt es noch irgendwelche Fragen oder Anliegen von eurer Seite? Der Kummerkasten ist nämlich leer geblieben.“  Es werden noch vereinzelte Fragen gestellt, dann werden alle zum Abendessen entlassen.

Wir kommen noch kurz mit zwei Damen ins Gespräch, die sich bereits vorstellen können, mit uns zusammen etwas zu unternehmen. Sie wirken aufgeweckt und lebensfroh. Sie würden gerne mit Lisa und mir einen Kaffee trinken gehen und fragen nach, ob wir denn mit Rollstühlen Erfahrungen hätten.

Dann folgen wir Armin noch in sein Büro, wo er uns in Ruhe noch einige Details zum Projekt erklärt …

„Freiwillig aktiv“ bietet den Freiwilligen neben der Begegnung mit Menschen, noch viele zusätzliche Vorteile. Angefangen bei einer professionellen Einschulung und Begleitung, bis hin zu kostenfreien Fortbildungen und Fahrkostenerstattung. Ein Ehrenamtspass (offizieller Nachweis über die ehrenamtliche Tätigkeit) wird dafür ausgestellt. Auch zu gemeinsamen und Festen und Ausflügen ist man eingeladen.

Wir verabschieden uns noch kurz und treten den Heimweg voller neuer Eindrücke an. Ich bin schon gespannt, was mich alles erwartet und bin froh, dass Lisa mich auf das Projekt aufmerksam gemacht hat. Wir freuen uns schon auf die kommende Zeit und erste Begegnungen.

Wäre das auch etwas für dich?

Knüpfst du gerne neue Bekanntschaften oder bist du auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung? – Dann bitte hier entlang, zusätzliche Informationen findet ihr unter: www.lhff.at oder bei Armin Lorenz: Tel.: +43 (0)664 886 20 422, E-Mail: lorenz@lhff.at