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Wenn du diesen Traumjob annimmst, stehst du mit einem Bein im Häfn…

Eine neue Betrugsmasche geht um, und sie spielt mit der Geldnot und auch mit der Leichtgläubigkeit arbeitsuchender Menschen. In den letzten Wochen durften steirische Kriminalisten beinahe jeden Tag einen solchen Fall bearbeiten. Es geht um Jobs als Paket- oder Warenagent.

Auf Online-Jobbörsen sind die verlockenden Jobangebote zu finden, die leicht verdientes Geld versprechen: Du bekommst Paketsendungen, pappst ein neues Empfängeretikett drauf und schickst die Pakete weiter. Dafür sollst du bis zu 1.800 Euro monatlich erhalten. Hinter diesem vermeintlich lukrativen und dodleinfachen Job steckt allerdings reine Abzocke.

Daran ändert auch der professionell aussehnde Arbeitsvertrag, den du per Mail zugeschickt bekommst, nichts. Im Gegenteil: Im Gegenzug verlangt die vermeintliche Firma nämlich deine Sozialversicherungsnummer, deine Kontodaten und eine Kopie deines Personalausweises.

Das steckt hinter der Paketumleitungsmasche

In den Paketen befindet sich meist Elektronikzubehör, Software oder Kleidung, die mit falschen Daten, gestohlenen Kreditkartennummern oder mit den Daten des „Agenten“ – also deinen! – in betrügerischer Absicht ergaunert wurden. Die Betrüger versuchen den Versandweg der Waren, oft auch ins Ausland, zu verschleiern und den Ermittlern die Nachverfolgung zu erschweren.

Paket- oder Warenagenten sind meist nur wenige Wochen aktiv, den versprochenen Lohn bekommst du nämlich nicht. Stattdessen bist du der kleine Fisch dieser kriminellen Organisation, der schnell ermittelt und identifiziert wird. Statt Top-Verdienst und wenig Arbeit wartet dann ein Strafverfahren wegen Geldwäsche, Hehlerei oder Beihilfe zum Betrug auf dich. Jackpot…

Wenn etwas zu gut klingt um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Je verlockender ein Angebot ist, desto kritischer solltest du sein. Die wenigsten Arbeitgeber zahlen mehr als 1.000 Euro im Monat für wenige Handgriffe unqualifizierter Arbeit.

Das rät die Polizei

Solche und ähnliche Angebote beschäftigen Polizei und Justiz immer wieder. Daher hat die Polizei Tipps zusammengestellt, um weitere mögliche Opfer vor dieser Abzocke zu warnen. Erstes und wichtigstes Gebot: Nimm grundsätzlich kein Jobangebot eines „Paketagenten“ an.

Wenn dieser Rat zu spät kommt: Keine Pakete weiterleiten! Speicher die Telefonnummer deines „Arbeitgebers“, speichere alle Nachrichten, mach Kopien von Lieferscheinen, Rechnungen, Paketlabels und Lieferanschriften. Wenn du bereits Pakete weitergeschickt hast, solltest du die Flucht nach vorne antreten und sofort Anzeige erstatten.

Weiters rät die Exekutive: Bevor du einen Job annimmst, bestehe auf ein persönliches Gespräch mit dem Arbeitgeber. Seriöse Arbeitgeber stellen selten Mitarbeiter nur aufgrund eines kurzen E-Mail-Kontaktes und der Übersendung der persönlichen Daten ein. Ganz besonders misstrauisch solltest du werden, wenn du selbst unter einem Vorwand zur Vorauskassa gebeten wirst.

Stell keiner fremden Firma oder Person deine Adresse, Kontodaten oder persönliche Accounts für Geschäftsabwicklungen zur Verfügung und übersende einer fremden Firma oder Person niemals Kopien deiner Dokumente wie Reisepass, Personalausweis oder Führerschein. Damit lässt sich vieles anstellen, das du sicher nicht in deinem Namen angestellt haben willst!