Tag des Brotes: WIR OSTSTEIRER stehen auf regionales Fastfood deluxe

Oma hat als Zeichen der Dankbarkeit noch jedes Mal drei Kreuze auf den frischen Brotlaib gemacht, bevor sie ihn angeschnitten hat. Heute scheint es, dass Brot zur billigen Massenware verkommen ist. Oft industriell gefertigt, im Supermarkt oder an der Tankstelle aufgebacken und fast ewig haltbar – so kriegt man das Nahrungsmittel, das übrigens eines der ältesten der Menschheitsgeschichte ist, heute zu kaufen.

Dass ein solches Brot nicht von ganz allein all diese Eigenschaften erfüllt, sondern sie findigen Lebensmittelchemikern verdankt, versteht sich von selbst. Enzyme, Farb- und Konservierungsstoffe isst man beim Industriebrot mit.

In der Oststeiermark gibt es aber auch noch zahlreiche Bäcker, die sich als Handwerksbäcker bezeichnen dürfen und Brot in seiner ursprünglichen Form herstellen. Sie versorgen uns mit einer Vielfalt von Brot und Gebäck, die nicht selbstverständlich ist. Wer einmal im Urlaub das steirische Schwarzbrot vermisst hat, weiß wovon die Rede ist.

 

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So soll es ausschauen, ein richtiges oststeirisches Schwarzbrot. Mit Massenware hat das nichts zu tun.

So mancher Zeitgenosse hat sich aber auch bei uns das Brotessen abgewöhnt. Die bösen Kohlehydrate sind schuld, oder veränderte Essgewohnheiten. Zur Pizza und zum Burger passt das Schwarzbrot eben nicht dazu.

Fastfood deluxe

Dabei kann man Brot ruhig als Fastfood bezeichnen, wenn es darum geht, auf die Schnelle etwas Sättigendes zu zaubern. Ein Butterbrot mit Schnittlauch, mit Käse oder Wurst belegt oder mit Aufstrich – schneller gehts auch am Dönerstandl nicht. Was richtig gut ist, wusste Oma auch schon: Sie servierte das “Scherzl” (um das sich fast gerauft wurde) mit einem knackigen Apfel. Nie gehört? Ausprobieren!

 

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Geht locker als Fastfood durch, denn schneller als ein Aufstrichbrot ist nichts gemacht. Schmeckt aber besser als Fastfood und ist vor allem gesünder!

 

Brot als Wirtschaftsfaktor

Kein Brot ohne Mehl – das kommt aus der Mühle. Einige wenige Mühlen gibt es noch bei uns, die vor Ort Mehl produzieren. Die Schafler-Mühle in Gersdorf beispielsweise oder die Waitzl-Mühle in St. Ruprecht. Diese Betriebe schaffen Arbeitsplätze und sind auch wichtige Partner für die Bauern, die Abnehmer für ihr Getreide brauchen. Wer also sein Brot vom Bäcker kauft sorgt dafür, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt. Und dass wir uns auch weiterhin nach dem Urlaub auf das gute Brot von “dahoam” freuen können.

 

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Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber vom Brot leben viele Menschen: Bauern, Müller, Bäcker.

 

Wer sich selbst im Brotbacken versuchen möchte: WIR OSTSTEIRER haben ein tolles Rezept bekommen, das wir hiermit gerne weitergeben:

Das Fünf-Minuten-Brot

Na gut, wir geben zu, mit einem richtigen steirischen Brotlaib kann dieses Rezept wahrscheinlich nicht mithalten. Dafür ist es schnell zubereitet, kommt mit wenigen Zutaten aus und stellt auch Nicht-Bäcker vor keine allzu große Herausforderung.

 

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Zutaten (für eine 30-Zentimeter-Kastenform)

½ Würfel Germ (oder 1 Packerl Trockengerm)
450 ml lauwarmes (!) Wasser
500 g Dinkelvollkornmehl
1 ½ TL Salz
1 EL Essig
nach Geschmack Sonnenblumenkerne, Sesam, Leinsamen…

Zubereitung

Die Germ mit dem lauwarmen Wasser verrühren. Alle Zutaten hinzufügen und mit dem Knethaken gut verarbeiten. Aufpassen, nicht zu lange kneten! Und keine Panik, wenn der Teig sehr weich wird – das soll so sein.

Extra Zeit zum Aufgehen braucht der Teig nicht. Er kommt gleich in die gefettete Form und in den Backofen. Wichtig: Den Ofen nicht vorheizen! Bei 200 Grad wird das Brot 60 Minuten gebacken. Wird es oben zu braun, kann man es mit Alufolie zudecken. Nach einer Stunde das Brot aus der Form lösen und 10 Minuten nachbacken damit es eine schöne Rinde bekommt.

Apferl dazu – Mahlzeit!


Bilder: Steirerloab, Dani Vincek/Shutterstock, pixabay
Rezept: Schafler Mühle