schimmelhaus

Würdest du so leben wollen? Für eine Familie aus Urscha ist das ein großer Fortschritt!

Im Haus der Familie Englert in Urscha wurde in den letzten Tagen richtig auf den Putz gehaut. Der musste nämlich runter: Schimmel hatte sich breit gemacht. Zentimeterhoch stand der an den Wänden – wir haben euch dieses Horrorhaus vor einigen Wochen vorgestellt.

Dass das Haus, in dem Daniela und Joachim Englert mit ihren fünf Kindern zur Miete wohnen, in desolatem Zustand ist, wussten die beiden von Anfang an. „Wir sind hier unter anderen Voraussetzungen eingezogen,“ erzählt Daniela. Eigentlich wollten die beiden das Haus in Eigenregie sanieren – doch dann kam alles anders: „Drei Monate nachdem wir eingezogen sind, wurde bei Joachim Zungenkrebs festgestellt.“

Joachim konnte nicht mehr arbeiten, musste sich auf seine Gesundheit konzentrieren. Bald ging der Familie das Geld aus. Mama Daniela arbeitete daraufhin rund um die Uhr. „Wir haben es irgendwie geschafft,“ meint sie, „aber dann hatte ich nach eineinhalb Jahren ein Burnout. Im Krankenhaus haben sie gesagt, das war absehbar.“

Es tut sich was im Schimmelhaus

Als Daniela und Joachim Anfang des Jahres auf Malermeister Markus Dick trafen, war die Situation kaum mehr tragbar. Zentimeterhoch stand Schimmel an den Wänden, daneben standen die Betten. Alles war feucht. Ein Zustand, der weder für Joachims Gesundheit noch für die der Kinder förderlich war. Markus entschied: Hier muss geholfen werden.

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Daniela und Joachim Englert bekamen Unterstützung: Erwin und Christoph von der Stadtgemeinde Gleisdorf sowie Maler Markus Dick klopften den alten feuchten Putz von der Wand.
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Die alten Fenster mussten raus, neue wurden eingesetzt. Das übernahm die Firma Macher.

Mit großem persönlichen Einsatz und ein wenig Unterstützung durch WIR OSTSTEIRER gelang es Markus, Helfer und Betriebe aufzutreiben, die nun gemeinsam mit ihm das Haus von Familie Englert wieder vernünftig bewohnbar machen.

Zuerst wurde der Putz von den Wänden geholt, danach wurden neue Fenster eingesetzt. Den alten sah man die ursprüngliche weiße Farbe nicht mehr an, auch sie waren vom Schimmel zerfressen. Nun verrichten für zwei Wochen einige Entfeuchtungsgeräte im ganzen Haus ihr Werk, bevor in ungefähr zwei Wochen die neue Farbe an die Wände kommen soll.

Daniela Englert freut sich sehr über die Unterstützung. „Allein wäre das nicht zu stemmen,“ meint sie. „Mit fünf Kindern geht dir einfach immer die Zeit aus.“ Und bei einem solchen Projekt auch die Kraft.

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Ein paar Tage müssen die Englerts auf ihrer Baustelle noch durchhalten. Jetzt laufen erst einmal die Entfeuchtungsgeräte auf Hochtouren. In zwei Wochen kommt neuer Putz und frische Farbe an die Wand.

Es geht endlich bergauf

Mit der Unterstützung von Markus sehen die Englerts jetzt endlich wieder Licht. Joachim geht es viel besser, auch dank der Nahrungsergänzungsmittel, die Markus für die gesamte Familie organisiert hat. „Innerhalb weniger Tage habe ich mit damit schon viel besser gefühlt, habe mehr Elan und Energie,“ freut sich Joachim. Die setzt er gleich auf der Baustelle ein, wo er fleißig mithilft.

Auch finanziell will die Familie endlich wieder Fuß fassen. Daniela sucht einen Ausbildungsplatz, vorzugsweise als Buchhalterin. „Ich habe immer gearbeitet, aber ich kann körperlich nicht mehr so viel tun. Ich habe zu viele Abnützungen,“ meint sie. „Darum suche ich jetzt einen Job, der körperlich nicht so anstrengend ist, und Buchhaltung macht mir Spaß.“

Ausziehen wollen Daniela und Joachim nicht, auch wenn ihnen Markus erklärt hat, dass die Arbeiten, die gerade durchgeführt werden, nur als Soforthilfe taugen und auf Dauer eine andere Lösung her muss. „Wir fühlen uns wohl hier, es ist ein schönes Platzerl,“ sind sich die Englerts einig. „Weg wollen wir nicht, wenn es nicht sein muss.“ Jetzt haben Daniela und Joachim ja ein paar Jahre Zeit, um sich neu zu orientieren. Sie haben erfahren: Alles kann sich schnell ändern. Zum Schlechten, aber auch zum Guten.