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Keine Panik wegen der Geflügelpest: Darauf solltest du achten, wenn du Hendlbesitzer bist

Seit Dienstag gilt ganz Österreich offiziell als „Gebiet mit erhöhtem Geflügelpestrisiko“, laut Verordnung gelten verschärfte Hygienerichtlinien und Stallpflicht für Geflügel. Das trifft auch private Geflügelhalter. Hier sind die Fakten rund um die Geflügelpest und die Verordnung zu deren Eindämmung.

Die aktuelle Fassung der Geflügelpestverordnung enthält auch die Forderung nach einer Stallpflicht für Geflügel – und die gilt auch für private Hendlhalter. Die haben damit oft ein Problem: Ihre Ställe sind nicht darauf ausgelegt, die Hühner länger als für ihr Schläfchen zu beherbergen. Sollen privat gehaltene Hühner, Enten oder Gänse bis auf weiteres in ihren winzigen Ställen verschwinden und vorläufig auf frische Luft und Sonnenlicht verzichten? Ganz so dramatisch ist es doch nicht.

So dürfen deine Hendln trotzdem raus

Die Verordnung fordert Stallungen oder „geschlossene Haltungseinrichtungen, die zumindest nach obenhin abgedeckt sind“. Das lässt einiges an Inprovisation zu. Findige Hendlhalter überdachen ihr Gehege mit Planen oder behelfen sich sogar mit Partyzelten.

Wichtig ist, die Tränke an einem geschützten Ort aufzustellen, an den Wildvögel nicht hinkönnen. Das Wasser für die Tiere darf nicht aus Sammelbecken für Oberflächenwasser kommen. Beförderungsmittel, Ladeplätze und Gerätschaften müssen besonders sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden.

So kannst du die Geflügelpest erkennen

Jeder Verdacht auf Vogelgrippe muss sofort der Bezirkshauptmannschaft gemeldet werden. Laut Verordnung dann, wenn Geflügelherden die Futter- und Wasseraufnahme um mehr als 20 Prozent reduzieren, die Legeleistung um mehr als 5 Prozent für mehr als zwei Tage zurückgeht oder mehr als 3 Prozent der Tiere innerhalb einer Woche sterben.

Wer drei Hendln hält, wird mit diesen Prozentangaben wenig anfangen können. Hier sind daher die konkreten Symptome für die Geflügelpest:

• hohes Fieber
• Appetitlosigkeit
• Drastischer Rückgang der Legeleistung
• Hochgradige Apathie
• Atemnot
• Ausgeprägtes Kropfödem
• Blaufärbung von Kamm und Kehllappen
• Wässrig-schleimiger, grünlicher Durchfall
• Plötzlich auftretende zahlreiche Todesfälle

Wie wird die Geflügelpest übertragen?

Geflügelpest
Auch für Gänse und Enten heißt es: Ab in den Stall.

Übertragen wird das Virus über direkten oder indirekten Kontakt: Infizierte Vögel scheiden das Virus über die Luftwege und den Kot aus. Durch den direkten Kontakt von Tier zu Tier breitet sich das Virus sehr schnell aus. Aufpassen auch bei Staub im Stall – so kann sich das Virus über die Luft verbreiten.

Wildvögel können Virusüberträger sein, die zwar selbst nicht an der Geflügelpest erkranken, aber das Virus über große Entfernungen verschleppen. Ebenso kann das Virus über verunreinigte Gegenstände, Kleidung, Schuhe oder Hände übertragen werden.

Infizieren kann sich mit dem Vogelgrippe-Virus so gut wie jede Art von Geflügel: Hühner, Puten, Perlhühner, Hausenten und -gänse, aber auch Pfaue, Strauße, Emus und Nandus sowie Wildvögel wie Wildenten, -gänse, Schwäne, Fasane, Rebhühner, Wachteln und auch Greifvögel.

Ist die Geflügelpest für Menschen gefährlich?

Erkrankungen von Menschen sind zwar schon vorgekommen, allerdings höchst selten. Dazu braucht es einen intensiven Kontakt zwischen Mensch und erkranktem Tier.

Sollte man jetzt auf Geflügelfleisch und Eier verzichten?

Durchgegartes Fleisch ist unbedenklich, selbst wenn das Tier nicht gesund war. Das Virus wird beim Erhitzen über 70 Grad Celsius abgetötet. Bei Eiern sollte man auf Nummer Sicher gehen und sie lieber hartkochen. Eier infizierter Tiere können das Virus sowohl auf der Schale als auch in Eiweiß und Eidotter enthalten.