Tanja Nuster

Perchtenlauf oder Krampuskränzchen? – NEIN, DANKE!

 

Alle Jahre wieder … Wenn am sechsten Dezember der Nikolaus kommt, leuchten Kinderaugen auf. Bei gutem Benehmen ist sogar die eine oder andere kleine Aufmerksamkeit vom netten Herrn mit dem weißen langen Bart, dem Bischofsstab und dem edlen Gewand drin.

Nur leider kommt der Nikolaus selten allein. Seine Begleiter sollen einem das Fürchten lehren. Sie wissen genau, wer artig war, und wer nicht. Für die meisten ein aufregendes Spektakel, wenn der liebe Nikolo und der böse Krampus einem einen Hausbesuch abstatten. Denn ein bisschen Angst gehört doch auch dazu, oder?

Nein, danke!

Während die einen sich aufs Krampuskränzchen in der Gemeinde freuen oder sich zum nächsten Perchtenlauf verabreden, sitze ich lieber zuhause in Sicherheit! Früher musste man sich nur vor dem fünften Dezember fürchten. Heute findet jedes Wochenende irgendwo ein Perchtenlauf statt. (Ja ich weiß, dass Krampus und Perchten nicht das selbe sind. Aber ich fürchte beides!)

Eigentlich sollte man denken, dass sich diese Angst vorm Krampus mit der Zeit legt. Zumindest scheint das bei den meisten so zu sein. Bei mir geht’s wohl eher in die umgekehrte Richtung. Natürlich war ich schon als Kind ein riesen Hosenscheißer, wenn es um den Krampus ging. Trotzdem sieht es so aus, als ob sich diese kleine Anspannung, in eine Art Panik gewandelt hätte.

Alleine das Läuten der Glocke versetzt mich in eine Angststarre. Mit mir auf einen Perchtenlauf zu gehen? – Nichts für schwache Nerven (Familie und Freunde wissen wovon ich rede). Sobald sich einmal die Nervosität bemerkbar macht, kann ich sie nur mehr schwer abstellen. Ich werde panisch und hysterisch. Wenn es ein guter Tag ist, muss ich auch nicht heulen! ; ) Diese ganze Umgebung: Der Rauch, die Lichter, diese Musik und diese Geräusche – Ich halte es nicht aus!

Auch wenn mir mit meinen 21 Jahren natürlich bewusst ist, dass hinter den Masken und dem Gewand ganz normale Leute stecken, ist das nur ein kleiner Trost. Keine Ahnung, woher diese Angst kommt. Dramatische Erlebnisse gab es nämlich keine, und abgekriegt habe ich auch nur selten bis gar nie etwas.

Also lieber Krampus, versteh mich nicht falsch, es liegt nicht an dir, sondern an mir! ; )

Aus diesem Grund, versuche ich diesen Gestalten so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Ich bete und hoffe, dass ich diese Zeit ohne nähere Begegnungen überstehe und freue mich auf den Heiligen Abend, wenn der ganze Spuk endlich ein Ende nimmt. Dann habe ich nämlich einen weiteren Dezember überstanden und hoffe, dass der nächste sehr lange auf sich warten lässt.

Und an alle anderen, die Freude damit haben und nicht solche Angsthasen sind wie ich: Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim nächsten Perchtenlauf, Krampuskränzchen oder sonst was. Treffen werdet ihr mich dort wahrscheinlich nicht.