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TAMi: Wie geil ist elektrisch? WIR OSTSTEIRER wollten es wissen

Sarah Schmidjell ist 19 Jahre alt, studiert Jus in Graz und hat wie so viele andere in ihrem Alter kein eigenes Auto. Dabei hat Sarah Benzin im Blut: Schon im Volksschulalter quälte sie ihre kleine Motocrossmaschine, heute noch steht sie auf Autos, die vor allem laut und schnell sind. (Was für eine Frau!)

WIR OSTSTEIRER haben Sarah ein Angebot gemacht: Wir lösen ihr Problem und verschaffen ihr ein Auto. Na gut, nicht wir selbst, sondern die Stadtgemeinde Gleisdorf. Dort gibt es nämlich TAMi, ein Leihauto für Jugendliche bis 26 Jahre. Um zwei Euro in der Stunde kann man sich TAMi ausleihen.

Wie gut das funktioniert, haben wir gemeinsam mit Sarah getestet. Besonders gespannt waren wir darauf, ob Sarah mit ihrer Vorliebe für laute und schnelle Flitzer mit TAMi überhaupt etwas anfangen kann. Laut ist TAMi nämlich nicht: Sie fährt elektrisch. Ob sie für Sarah schnell genug ist?

Grüner Giftzwerg

TAMi ist ein froschgrüner Renault Zoe mit 59 PS, ein Kleinwagen. Weit weg vom Sportflitzer, von dem Sarah träumt. Die Ausstattung macht allerdings einen guten Eindruck: 16-Zoll-Patschen, abgedunkelte Scheiben, Automatikgetriebe, 3D-Soundsystem, Einparkhilfe und Rückfahrkamera, Tempomat, Navi… um Welten besser als jede billige Karre, die üblicherweise mit dem Budget einer Studentin finanzierbar ist.

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Fühlt sich gar nicht an wie ein Kleinwagen: TAMi alias Renault Zoe, 59 PS.

Ein Knopfdruck und der giftgrüne Flitzer läuft. Lautlos. Der linke Fuß hat Pause, der rechte darf sich dafür gleich richtig austoben. Sarah tippt das Gaspedal leicht an – und TAMi startet weg, als hätte sie vergessen, wie sich ein braver Kleinwagen zu benehmen hat. Sarah bekommt große Augen: „Wahnsinn, wie das Auto beschleunigt!“  Wer schnell mit laut gleichsetzt, sollte den Tacho gut im Auge behalten, denn auf Gehör fahren funktioniert bei diesem Auto nicht.

Nichts wie ab auf die Autobahn! Jetzt wollen wir es wissen. Sarah tritt das Gaspedal durch und TAMi zeigt, was sie kann. Innerlich stellen wir uns schon ein auf ein paar Strafzettel, aber diese Rechnung haben wir ohne TAMi gemacht. Die freut sich zwar über den Auslauf, aber bei 140 km/h ist Schluss. Obwohl Sarah das Gaspedal noch immer bis zum Anschlag durchdrückt, rührt sich auf dem Tacho nichts mehr. Doch! Da geht noch was! Bergab mit Rückenwind und viel Heimweh lässt sich TAMi zu 141 km/h hinreißen.

Sarah ist mehr als zufrieden: „Ein Mega-Auto! Ich hab wirklich Spaß damit!“ Die fehlende Lautstärke verzeiht Sarah dem Elektroflitzer gerne. Die merkt man ohnehin nur bei geringem Tempo. Überland sorgt das Abrollgeräusch der Reifen dafür, dass man nicht überhört wird. Wer sich im Stadtverkehr tonlos nicht wohl fühlt, schaltet den Fußgängerwarnmodus ein. Ein dezentes Summen warnt dann andere Verkehrsteilnehmer.

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Sarahs Fazit: „Man hat wirklich Spaß damit! Die Anmeldung geht schnell, die Reservierung über das Handy auch, und du kannst schon losstarten. Bei der ersten Runde bist du ein bissl nervös, wie in der Fahrschule, aber dann macht’s richtig Spaß. Mach ich auf jeden Fall bald wieder!“

Anmelden, TAMi buchen und losfahren

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Ein Formular ausfüllen, Konto- und Führerscheindaten eintragen – wenige Minuten später erhält Sarah ihren persönlichen Schlüssel für TAMi.

Engelbert Absenger von der Stadtgemeinde Gleisdorf ist der Herr über den gemeindeeigenen Fuhrpark und er verwaltet auch das Jugend-Mietauto. Zukünftige TAMi-Fahrer melden sich bei ihm an und erhalten ihre Schlüsselkarte. Alles, was dafür notwendig ist, ist ein gültiger Führerschein und ein Konto für die Abbuchung der Fahrtkosten. Sarah füllt die Anmeldung aus, wenige Minuten später hält sie ihre Mobilitätskarte in Händen.

Engelbert Absenger zeigt Sarah, wie sie TAMi online reservieren kann. Auf der Buchungsplattform www.ibiola.com trägt Sarah ein, wann sie das Auto nutzen will. Die Zugangsdaten hat sie per E-Mail bekommen. Auf der Website sieht Sarah auf einen Blick, ob das Auto gerade frei ist und wie der Ladezustand ist. So ist es möglich, TAMi auch ganz spontan zu buchen. Das geht ruck-zuck, und das ist auch gut so, denn Sarah will endlich wissen, was das Jugendauto alles kann.

TAMi wartet auf uns an ihrem angestammten Platz beim Gleisdorfer Servicecenter. Engelbert Absenger zeigt uns, was wir beachten müssen, bevor wir mit TAMi losziehen: Kabel abmontieren und im Kofferraum verstauen. Einen Rundgang ums Auto machen und es auf Schäden kontrollieren. Ja, Sarah würde lieber gleich losfahren. Die Kontrollrunde ist dennoch wichtig, denn sollten Kratzer oder Dellen am Auto zu finden sein, kann Sarah diese vor Fahrtantritt an Engelbert Absenger melden und ist somit aus dem Schneider.

Aufgesperrt wird TAMi mit der persönlichen Schlüsselkarte, die jeder angemeldete Benutzer erhält. Mit Engelbert Absenger drehen wir die erste Runde. „Ein bisschen wie in der Fahrschule,“ meint Sarah. „Der Herr Absenger ist aber ein super Lehrer!“ Ist er, und noch dazu die Coolness in Person. Nicht jeder TAMi-Fahrer hat so wie Sarah bereits Erfahrungen mit dem Fahren mit Automatikgetriebe. Schon einige legten beim Versuch, auf die Kupplung zu steigen, eine unsanfte Vollbremsung hin. „Darauf bin ich schon eingestellt,“ meint Engelbert Absenger und lacht: „Das passiert den meisten nur einmal!“

Zwischen 90 und 150 Kilometer weit kommt man mit TAMi, je nach Fahrweise und Außentemperatur. Das genügt für die Fahrt an die Uni oder einen Einkaufsbummel. Aufgeladen ist TAMi innerhalb einer Stunde. Ein gutes Netz an Ladepunkten macht auch längere Ausflüge möglich. Die nächste Ladestation zeigt TAMis Bordcomputer an, außerdem findet man alle Ladestationen unter www.e-tankstellenfinder.at.

Hier findest du noch mehr Infos über TAMi – Täglich-Auto-Mieten

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Gleisdorf.