Zahnschmerzen: Was tun, wenn der Zahn nach dem „Bohren“ noch immer weh tut?

Viele Menschen haben Angst vor dem Zahnarztbesuch. Selbst wenn es nur um Kleinigkeiten geht, bekommen manche Herzklopfen. Wer gesunde Zähne haben will, tut gut daran, diese Angst zu überwinden. Dr. Helmut Hafenscherer gibt auf WIR OSTSTEIRER regelmäßig Einblick in seine Praxis und in die Geheimnisse der Zahnmedizin – damit sich beim nächsten Zahnarztbesuch niemand mehr fürchten muss.

 

Was tun, wenn der Zahn nach dem „Bohren“ immer noch schmerzt?

Jeder, der schon einmal unter Zahnschmerzen gelitten hat, weiß wie unangenehm dieses Gefühl ist. 
Da aber die wenigsten gerne zum Zahnarzt geht, wird ein Besuch immer so lange wie möglich hinaus geschoben. Wenn die Schmerzen gar nicht mehr auszuhalten sind, bringen die meisten doch noch die Überwindung auf und vereinbaren einen Termin.

Zahnschmerzen haben eine so unterschiedliche Ursprungsart, dass nur ein Zahnarzt die Ursache feststellen kann. In den allermeisten Fällen steckt jedoch Karies dahinter. Umso größer die Ausdehnung der Karies, umso näher kommt sie zum Zahnnerv und verursacht Schmerzen. Meist wird dann gebohrt und eine Füllung eingesetzt. Damit sollten sich die Zahnschmerzen erledigt haben.

Nicht immer ist nach der Kariesbehandlung Ruhe im Zahn. Zahnschmerzen nach einer neuen Füllung treten relativ oft auf. Daran kann die Füllung selbst schuld sein oder eine Irritation des Zahnnervs. Der beschwert sich, indem er dem Gehirn „Schmerz“ meldet.

Woher kommt das lästige Pochen im Zahn?

Bei der Kariesentfernung und vor allem bei der Verwendung der zahnärztlichen Bohrer kann es zu mechanischen Irritationen des Nervs in Form von Erschütterungen oder durch entstehende Hitze kommen.

Wenn die Füllung gelegt wird, kommt es zum Einsatz von Säure, während der Zahnschmelz vorbereitet wird. Dadurch ist eine chemische Irritation des Nervs möglich.

Auch die meistens angewandte Kunststofffüllung kann Ursache der Zahnschmerzen sein. Der verwendete Kunststoff besteht aus Monomeren. Diese werden mittels UV-Licht verbunden und somit gehärtet. Manche Monomere können dabei übrig bleiben und so den Zahnnerv reizen und Schmerzen auslösen.

Außerdem kann eine zu hohe Füllung den Zahn überbelasten und so auch Schmerzen hervorrufen. Deshalb wird nach einer Füllung immer die Höhe des Zahnes kontrolliert.

Wann du noch einmal zum Zahnarzt solltest

Die oben genannten Faktoren sind lästig, aber harmlos. Zahnschmerzen nach einer Füllung werden meist durch zubeißen wahrgenommen. Dies ist meist ein heller stechender Schmerz. Wenn die Schmerzen zu stark werden kann man auch Schmerzmittel dazu einnehmen.

Diese Zahnschmerzen treten meist nach einer Betäubung auf, da eine Überempfindlichkeit des Zahnes besteht. Jedoch sollte nach wenigen Tagen eine sichtbare Besserung auftreten. Wenn dem nicht so sei, sollte man unbedingt erneut den Arzt aufsuchen, um eine Nervenentzündung auszuschließen.

Mittels Kälteempfinden wird der Zahnarzt kontrollieren, ob der Zahn noch lebt. Wenn eine Nervenentzündung vorliegt, ist eine Wurzelbehandlung notwendig.

Zusammenfassend ist zu sagen: Umso länger man wartet, desto weiter kann sich der Karies in Richtung Zahnnerv ausbreiten und umso wahrscheinlicher sind dann auch Schmerzen nach einer Füllung. Die sollten jedoch nur vorübergehend sein.


 

Kontakt

Dr. med. Helmut Hafenscherer ist Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Kieferorthopädie und Zahnregulierung. Seine Ordinationen befinden sich in Graz und Hartberg. Info: www.grazer-zahnarzt.at

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